Der Unterricht im 2. Zyklus baut auf dem bisher Erworbenen auf, die fachlichen und überfachlichen Kompetenzen werden vertieft und erweitert. Die Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen werden weiter geübt, ausgebaut und gefestigt. Über lebensnahe Themen erkunden, entdecken und erforschen die Schülerinnen und Schüler die Umwelt und gewinnen vertiefende Einsichten. Der Unterricht ist schwerpunktmässig auf die Fachbereiche ausgerichtet, wobei fächerübergreifender Unterricht und entsprechende Projekte weiterhin stattfinden.

Die Kompetenzen zum systematischen Lernen werden kontinuierlich auf- und ausgebaut und die Entwicklung vom konkreten zum abstrakten Denken weiter vorangetrieben. Die Schülerinnen und Schüler werden angeleitet, über ihr Lernen und ihr Arbeiten nachzudenken und dieses zunehmend selbstständig und mit mehr Selbstverantwortung zu steuern. Die Auseinandersetzung mit sich selbst und anderen Menschen sowie das Lernen in Gruppen bilden wichtige Bestandteile des Unterrichts.

Die Schülerinnen und Schüler erweitern in diesem Lern- und Lebensabschnitt ihren Bewegungsradius. Sie bauen soziale Kontakte ausserhalb ihrer Familie und nachbarschaftlichen Welt aus.

Am Ende des 2. Zyklus erfolgt der Übertritt in den 3. Zyklus. Diesem geht in der Regel ein Verfahren voraus, in dem die schulische Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler eingeschätzt und beurteilt wird.

Das elementare Lernen aus dem 1. und 2. Zyklus wird im 3. Zyklus fortgesetzt. Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten werden in fachspezifisch aufgegliedertem Unterricht vertieft und erweitert. Abstrahierendes Denken und Lernen gewinnt aufgrund der allgemeinen und kognitiven Entwicklung der Schülerinnen und Schüler an Bedeutung, ohne dass das Lernen an konkreten Handlungen und Situationen aufgegeben wird. Überfachliche Kompetenzen werden kontinuierlich und vertiefend geübt. Einstellungen und Haltungen werden reflektiert, so dass die Schülerinnen und Schüler zunehmend in der Lage sind, eigenständig und eigenverantwortlich zu lernen.

Der 3. Zyklus ist in den Kantonen unterschiedlich strukturiert2. Neben getrennten Schultypen mit verschiedenen Anforderungsniveaus werden integrierende Schulformen mit Niveaukursen in einzelnen Fachbereichen geführt. Die curricularen Wahl- und Gestaltungsmöglichkeiten der Schülerinnen und Schüler nehmen zu.

Das Entdecken und Erkennen ihrer Begabungen, Interessen und Neigungen stellen einen Schwerpunkt im Hinblick auf den weiterführenden Bildungsweg dar. Die Schülerinnen und Schüler werden auf den Übertritt in die Sekundarstufe II vorbereitet und in ihrem Berufswahl- und Laufbahnprozess begleitet und unterstützt.

In diesem Lebensabschnitt vollziehen sich bei den Schülerinnen und Schülern sowohl in körperlicher als auch in emotionaler und sozialer Hinsicht bedeutsame Veränderungen. Die Auseinandersetzung mit sich selber ist ein zentrales Thema und die Zugehörigkeit zu einer Gruppe wird wichtig. Die Jugendlichen orientieren sich stärker an den Peers, lösen sich allmählich vom Elternhaus und streben grössere Autonomie an.

2Hinweise, wie im Lehrplan mit den unterschiedlichen Schulstrukturen auf der Sekundarstufe I umgegangen wird, sind im Ueberblick zum Lehrplan zu finden.